Travis Lycar

Nurture Restrain

4.11.2017 – 9.12.2017

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DITTRICH & SCHLECHTRIEM is pleased to present Nurture Restrain, a solo exhibition of paintings by Travis Lycar.

Lycar approaches abstract painting utilizing simple raw materials – linen, oil, pigment, wood ash, and brush – in a balanced equation. Each element is treated with a respect, allowing them the space to exist together subtly and without competition. The paintings are then composed of a system of basic detailed marks, retaining the essence of these materials in the evident brushwork, remnants and textures of raw pigment particles, and areas of exposed ground or fibrous linen. In variations on this aesthetic, Lycar is able to observe, extend, and nurture the medium of painting, while simultaneously communicating his own distinct visual language.

The paintings exhibited in Nurture Restrain employ a spectrum of color from more naturalistic earth tones to nearly saturated reds, greens and blues. Light and shadow, landscape and figures, or conventional narratives can be implied, while there are also hints of a more technological space composed of vibrating static or digital screen swipes and scrolls. In this respect, Lycar plays with the idea of the inherent visual cues of painting as anachronistic.

As any mark or gesture in the context of contemporary culture is unavoidably loaded with references or consequences, conscious and unconscious, Lycar does not intentionally point to any specific source material, but relies more purely on the nature of the base materials. Through an almost meditative practice of strategic restraint, Lycar produces compositions that are by default relatable and evocative of the past, gleaming art history, while also appearing authentic and current in manifesting an ambiguous and not-yet-fully-defined force.

Lycar works in alignment with Robert Grunenberg’s evaluation of contemporary practices in abstraction as “a balancing act of being thoroughly contemporary while not losing sight of the larger whole […] resisting familiar visual order, developing new systems, but also adopting established ideas, rethinking them or turning the logics, artifices, and ploys associated with them against them.”1

A full exhibition catalog with text contributed by Penny Rafferty will be published and available through the gallery. Please contact Owen Clements, owen(at)dittrich-schlechtriem.com, for information, images and with any further inquiries.

Travis Lycar (b. 1980 / lives and works in Berlin, Germany and Gimli, Canada) received a Bachelor in Fine Arts from the University of Manitoba in 2003. Lycar has been featured in the previous group show at the gallery Monet Is My Church in the spring of 2017 and presented internationally at CODE Art Fair, Copenhagen, in August 2017 and ExpoChicago in September 2017. Nurture Restrain is the artist’s fist solo exhibition with DITTRICH & SCHLECHTRIEM in Berlin.

DITTRICH & SCHLECHTRIEM freuen sich, Nurture Restrain, eine Einzelausstellung mit Gemälden von Travis Lycar, vorzustellen.

Lycars Herangehensweise an abstrakte Malerei ist durch die ausgewogene Verwendung einfacher Rohmaterialien – Leinen, Öl, Pigment, Holzasche und Pinsel – gekennzeichnet. Jedes dieser Elemente wird mit einem Respekt gehandhabt, der sie nuanciert und ohne Rivalität nebeneinander bestehen lässt. Ausgeführt werden die Gemälde dann mittels eines Systems von Grundformen, detailgenauen Markierungen, sodass das Wesentliche der Materialien in den offenbaren Pinselspuren, in Resten und Texturen roher Pigmentpartikel und Bereichen bloßliegender Grundierung oder faserigen Leinenstoffs erhalten bleibt. Variationen dieser Ästhetik erlauben es Lycar, das Medium der Malerei zu beobachten, zu erweitern und weiterzuentwickeln und zugleich seine ganz eigene Formensprache zur Geltung zu bringen.

Die in Nurture Restrain gezeigten Gemälde verwenden ein Farbspektrum, das von eher naturalistischen Erdtönen bis hin zu recht gesättigten Rots, Grüns und Blaus reicht. Licht und Schatten, Landschaft und Figuren oder konventionelle Erzählmuster sind manchmal angedeutet, zugleich gibt es Hinweise auf einen eher technologischen Raum aus vibrierenden Bildstörungen oder die Wisch- und Rollbewegungen, die man mit digitalen Bildschirmen verbindet. So spielt Lycar mit der Vorstellung, dass die in der Malerei angelegten Bildzeichen mittlerweile ein Anachronismus sind.

Da jede Markierung oder Geste im Kontext zeitgenössischer Kultur unweigerlich mit Verweisungen aufgeladen ist oder, ob bewusst oder unbewusst, Folgen nach sich zieht, deutet Lycar nicht eigens auf bestimmte Vorlagen, sondern bezieht sich abstrakter auf das Wesen der zugrundeliegenden Materialien selbst. Eine fast schon meditative Praxis strategischer Zurückhaltung lässt Kompositionen entstehen, die sich wie von selbst erschließen und die glanzvolle Vergangenheit der Kunst beschwören, dabei aber zugleich authentisch und gegenwärtig wirken, insofern in ihnen eine zweideutige und noch nicht zu völliger Bestimmtheit gelangte Kraft zum Ausdruck kommt.

In Lycars Arbeitsweise spiegelt sich Robert Grunenbergs Einschätzung heutiger Praktiken in der Abstraktion als eines „Balanceakts“ wieder, „bei dem es darum geht, durch und durch zeitgenössisch zu sein, ohne das größere Ganze aus dem Blick zu verlieren […] Widerstand gegen vertraute visuelle Ordnung zu leisten, neue Systeme zu entwickeln, aber auch bewährte Ideen aufzugreifen, sie neu zu denken oder die mit ihnen verknüpften Logiken, Kunstgriffe und Maschen gegen sie zu wenden.“1

Ein umfangreicher Ausstellungskatalog mit einem Beitrag von Penny Rafferty erscheint zur Ausstellung und ist über die Galerie zu beziehen. Für weitere Informationen und Bildmaterial und bei allen Fragen wenden Sie sich bitte an Owen Clements, owen(at)dittrich-schlechtriem.com.

Travis Lycar (geb. 1980 / lebt und arbeitet in Berlin und Gimli, Kanada) schloss sein Kunststudium an der University of Manitoba 2003 mit einem Bachelor of Fine Arts ab. Lycars Arbeiten waren in der Galerie zuvor in der Gruppenausstellung Monet Is My Church im Frühjahr 2017 sowie international auf der CODE Art Fair in Kopenhagen im August 2017 und auf der ExpoChicago im September 2017 zu sehen. Nurture Restrain ist die erste Einzelausstellung des Künstlers bei DITTRICH & SCHLECHTRIEM in Berlin.

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